Alles etwas anders als gedacht: die bisherige Saison 2021

Die diesjährige Saison lief für mich zu großen Teilen ganz anders als geplant.

Los ging es im Frühling mit intensiven Trainings- und Optimierungswochen in Lorient. In der Trainingsgruppe von Tanguy Leglatin bekam ich viel wertvollen Input, Trimmtipps, Anregungen was ich wie noch am Boot verbessern könnte. Endlich diesen Blick von außen zu bekommen war großartig und hat mich enorm weitergebracht! Parallel dazu standen einige von der Wevo-Werft geplante Modifizierungen an. So verlängerte ich meinen Mast um 10cm, verlegte die Püttinge der Unterwanten weiter nach innen und auch die Outrigger an eine andere Stelle. Die größte Änderung war aber der komplette Austausch meines Kiels. Der neue ist nun bei gleichem aufrichtendem Moment rund 50kg leichter als der alte, was das Boot vor allem bei Leichtwind viel agiler werden lässt. Außerdem ist die Kielbombe nun weiter hinten, sodass der Bug bei mehr Wind auf raumen Kursen deutlich weniger in die Wellen eintaucht. So hat das Boot insgesamt eine höhere Grundgeschwindigkeit.

Bis ich das alles bei Regatten ausprobieren konnte, wurde es allerdings Ende Juni… Erst musste ich eine Regatta auf Grund von Autopilot-Problemen absagen, dann hat mich eine Kollision mit einem anderen Mini im Training zu einem vierwöchigen Werftaufenthalt gezwungen.

Beim Calvados Cup war ich daher umso glücklicher endlich wieder auf meinem Mini segeln zu können. Zusammen mit der Österreicherin Lisa Berger kämpften wir uns bei wenig Wind und viel Strömung von Douarnenez durch den Ärmelkanal nach Deauville. Die wichtigste Erkenntnis: die Reparatur hält und das Boot segelt (wieder) gut. Außerdem war mit einer beendeten Regatta im Transat-Jahr nun auch meine Qualifikation zur Mini Transat definitiv besiegelt.

Als letzter Test stand Ende Juli/Anfang August noch die Mini Gascogna, bzw. das Puru Challenge Race, an. Ich entschied mich dafür, die Regatta einhand zu fahren, um wieder in meinen Solo-Rhythmus hinein zu finden. In zwei Etappen ging es von Port Bourgenay an der französischen Atlantikküste nach Getxo/Bilbao in Nordspanien und zurück. Die insgesamt 600sm hatten wettertechnisch alles zu bieten von Leichtwind mit Sonnenschein bis zu zwei Frontdurchgängen mit durchgängig 30kn Wind und 2-3m Welle. Alles am Boot hielt und auch ich hatte zurück gefunden in den Solo-Regatta-Modus. Test bestanden!