DKMS – Jetzt gemeinsam registrieren!

Wie ihr vielleicht am Rande der Bootstaufe mitbekommen habt, habe ich mir für mein neues Projekt neben dem Segeln ein weiteres Ziel gesteckt und für die DKMS Flagge gesetzt.

Lina Rixgens, Karsten Meier DKMS

Doch was hat es damit eigentlich genau auf sich und wie könnt ihr mithelfen?

DKMS steht für „Deutsche Knochenmark Spenderdatei“. Seit 1991 sammelt die in Tübingen, Köln und Berlin ansässige DKMS innerhalb Deutschlands in einer riesigen Datenbank DNA von tausenden Menschen um den passenden Spender für hämatologische Patienten weltweit zu finden. 8 Millionen Menschen sind schon registriert.

Hämatologische Patienten sind in erster Linie Menschen, die an Blutkrebs, also Leukämie, erkrankt sind. Aber zum Beispiel auch Kinder, die durch einen Gendefekt ein nicht funktionierendes Immunsystem haben und ständig an lebensbedrohlichen Infektionen leiden. In Deutschland erkranken täglich 30 Patienten neu an Blutkrebs.

Diese Patienten haben oftmals schon viele Chemotherapien hinter sich bevor nur noch eine Therapie übrigbleibt: die Stammzelltransplantation. Dabei werden zuerst durch eine Chemotherapie alle körpereigenen Blutzellen abgetötet, was die Patienten besonders für Infektionen sehr anfällig macht. Dann kommt als zweiter Schritt die Transfusion von Blutzellen des Spenders. Die Stammzellen nisten sich im Knochenmark ein und fangen an, gesunde Blutzellen zu produzieren. Wenn der Körper die neuen Blutzellen gut annimmt, gibt es hohe Heilungschancen.

Natürlich kann wie bei einer Bluttransfusion auch nicht jeder jedem Blutzellen spenden. Es gibt viele Merkmale, die übereinstimmen müssen. Besonders die HLA-Merkmale (humane Leukozyten Antigene) spielen dabei eine große Rolle um eine Abstoßungsreaktionen zu vermeiden. Innerhalb der Familie stimmt normalerweise ein Großteil dieser Merkmale überein, sodass 1/3 der Patienten im engen Umfeld seinen Spender findet. Die anderen 2/3 sind auf einen anderen Spender angewiesen; einen genetischen Zwilling, der irgendwo auf der Welt sein kann. Jeder einzelne zählt also! Um genau diesen Zwilling in der Datenbank zu finden, ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen registrieren lassen. Um die Chance zu erhöhen, sind alle Datenbanken weltweit miteinander vernetzt und ein in Deutschland registrierter Spender kann auch einem in den USA oder in Südafrika lebenden Patienten seine Stammzellen spenden. Doch trotzdem findet jeder zehnte Patient noch keinen genetischen Zwilling.

Blutkrebs kurz erklärt:

Als Blutkrebs bezeichnet man eine Gruppe von Krankheitsbildern, bei denen zu viele weiße Blutkörperchen (Leukozyten) produziert werden. Sowohl die weißen Blutkörperchen, als auch die anderen Blutzellen wie rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) können ihre Funktionen in Folge dessen nicht mehr richtig leisten. Symptome sind meistens Müdigkeit, Anfälligkeit für Infektionen oder Tendenz zu Blutungen. Je nachdem welche Unterarten der weißen Blutkörperchen sich ungebremst vermehren, handelt es sich um zum Beispiel um Leukämie, ein Lymphom oder ein Myelom. Leukämie ist eine weit verbreitete Blutkrebs-Art, die chronisch oder akut verlaufen kann. 90% der an der akuten Form erkrankten Patienten sind Kinder und Jugendliche. Bei dieser Form ist fast immer eine Stammzellspende nötig.

Eine Spende aus Sicht des Spenders kurz erklärt:

Wenn in der Datenbank ein „match“ gefunden wird, kontaktiert die DKMS euch. Es folgen Untersuchungen von einem Arzt um sicher zu stellen, dass die Spende für euch kein erhöhtes Risiko darstellt. Ihr dürft natürlich jederzeit ein Veto einlegen und von der Spende zurücktreten. Wenn alles geklärt ist und ihr geeignet seid, gibt es zwei Verfahren zur Entnahme der Stammzellen:

  • bei 20% der Spender wird im Rahmen einer Operation unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenknochen entnommen. Ein paar Tage lang kann ein lokaler Wundschmerz entstehen, ansonsten beschränkt sich das Risiko im Wesentlichen auf das der Narkose.
  • bei 80% erfolgt die Entnahme ähnlich wie bei einer Blutplasmaspende. Fünf Tage vor der Entnahme erhält der Spender ein Medikament (den Wachstumsfaktor G-CSF), das die Produktion der Blutstammzellen anregt. Dabei können als Nebenwirkung grippeähnliche Symptome auftreten. Bei der Entnahme selbst wird das Blut des Spenders über eine periphere Vene entnommen, die Stammzellen werden herausgefiltert und das Blut kommt über eine andere Vene wieder in den Körper hinein.

Die Registrierung kurz erklärt:

Die Registrierung ist bei der ganzen Sache das einfachste: Wenn du zwischen 17 und 55 Jahre alt bist, keine ernsthaften Vorerkrankungen hast und sich dein Wohnsitz in Deutschland befindet, kannst du dich über meinen Link registrieren:

http://www.dkms.de/lina

Du bekommst dann per Post einen Fragebogen und Wattestäbchen für einen Wangenabstrich zugeschickt. Beides musst du zurückschicken, damit im „life science“-Labor der DKMS in Dresden die Gewebemerkmale aus deiner DNA ausgelesen werden können. Im Laufe des nächsten Monats bekommst du deine Spenderkarte und bist von nun an in der Datenbank.

Die Registrierung ist zwar kostenlos, kostet die DKMS aber Laborkosten von 35€. Daher wird um eine Spende in Höhe dieser Kosten gebeten. Wenn ihr nicht spenden könnt oder wollt, könnt ihr daher auch mit einer finanziellen Spende helfen. Die DKMS finanziert sich durch Geldspenden von Privatpersonen und Unternehmen, sowie durch die Zahlungen der Krankenkassen der Patienten für vermittelte Spenden.

Ich möchte bis zur Mini Transat 2021 mindestens 982 Menschen (das ist die Bootsnummer meines „Whomper“) zu einer Registrierung als potenziellen Stammzellspender bei der DKMS bewegen!

Public Affairs Manager Karsten Meier von der DKMS ist Taufpate meines Minis und sagte zu der Kooperation im Rahmen der Bootstaufe im Juli 2019:

„Es ist bewundernswert, dass Lina trotz ihres sportlichen Ziels auch gesellschaftliche Aufgaben nicht aus dem Fokus verliert.  Ich wünsche mir, dass sie in ihrem Umfeld viele Unterstützer findet und wir so alle gemeinsam für noch mehr Blutkrebspatienten einen passenden Stammzellspender vermitteln können.“

Also, bitte helft mit Leben zu retten und registriert euch!! Über den obenstehenden Link landet eure Registrierung direkt unter meinem Namen und wir kommen dem Ziel der 982 potentiellen Spender näher. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr euch gerne an mich oder an die DKMS wenden.